Sehstärkenbestimmung
Zur Sehstärkenbestimmung sind 2 Schritte notwendig, die im Folgenden erklärt werden.
Schritt 1: Die Vormessung (objektive Augenglasbestimmung)
Der erste Schritt auf dem Weg zur Brille führt bei Gerspach für Auge&Ohr zum Autorefraktometer. Beim Blick in das Gerät – zunächst mit dem einen, dann mit dem anderen Auge – ist ein Bild wie beispielsweise ein Fesselballon am Ende einer Landstraße zu sehen.
Erst ist das Bild leicht verschwommen, dann schön scharf. Das Kinn liegt auf einer Stütze, die Stirn lehnt gegen eine Halterung. Sie müssen nichts sagen, Sie müssen nichts machen – der Brechwert Ihrer Augen wird automatisch über Infrarotstrahlen gemessen. Das Ergebnis gibt den Augenoptikern eine erste Auskunft über die Sehfähigkeit der Augen.
Bei Kurzsichtigkeit liegt der Brennpunkt vor der Netzhaut, bei Weitsichtigkeit hinter der Netzhaut. Liegt der Brennpunkt genau auf der Netzhaut, ist man rechtsichtig. Die Brechwert-Messung mit dem Autorefraktometer dauert nur wenige Sekunden. Haben Sie bereits eine Brille, wird der Augenoptiker auch diese mit dem Scheitelbrechwertmesser vermessen. Mit den Werten aus der Messung mit dem Autorefraktometer und den Werten Ihrer bisherigen Brille sind die Grundlagen für die eigentliche Augenprüfung geschaffen.
Eine Vormessung alleine reicht nicht!
Schritt 2: Die Sehstärkenbestimmung (subjektive Augenglasbestimmung)
Der zweite Schritt auf dem Weg zur Brille zum Phoropter. Vorher stellt der Augenoptikermeister noch einige Fragen:
„Waren Sie in letzter Zeit beim Augenarzt?“ Dieser Hinweis wird Gerspach für Auge&Ohr großgeschrieben. „Wir empfehlen regelmäßige Besuche beim Augenarzt“. Kinder und Jugendliche sollten die Augenprüfung ohnehin vom Augenarzt vornehmen lassen. Der Augenarzt bestimmt nicht nur die Sehstärke, sondern erkennt vor allem frühzeitig Augenerkrankungen und kann diese behandeln.
„Nehmen Sie Medikamente?“ Erkrankungen an der Schilddrüse, Diabetes oder Medikamente, z.B. gegen Bluthochdruck können zu Sehstärkenschwankungen führen, die wiederum das Ergebnis der Augenprüfung verfälschen. Darüber hinaus gibt es andere Erkrankungen, die die Sehleistung beeinträchtigen. Diese Informationen sind für den Augenoptiker wichtig, um eine ordentliche Sehstärkenbestimmung durchführen zu können. Übrigens: Fehlsichtigkeiten wie die Kurzsichtigkeit (Myopie) oder die Weitsichtigkeit (Hyperopie) sind keine Krankheiten. Wie eine kleine oder eine große Nase sind sie lediglich optische Erscheinungen, die durch Abweichungen im Aufbau des Auges hervorgerufen werden. Auch die Alterssichtigkeit (Presbyopie) und die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) lassen sich problemlos mit einer Brille korrigieren.
Nach diesen einführenden Fragen beginnt der Augenoptikermeister mit der Bestimmung Ihrer individuellen Sehstärken in der Ferne
Erst jetzt kommen die Fragen, die der Kunde bei dem landläufig als „Sehtest“ bezeichneten Vorgang erwartet: „Was erkennen Sie? Lesen Sie bitte die untere Zahlenreihe.“
Ist man älter als 40 Jahre gehören zur vollständigen Augenüberprüfung nicht nur die Bestimmung der Fernwerte, sondern selbstverständlich auch die der Nahwerte. Dafür setzt man eine Messbrille auf. Ich bekomme eine Textprobe in die Hand und muss vorlesen. Der Augenoptikermeister ermuntert mich, dabei meine gewohnte Leseposition einzunehmen. So finden wir gemeinsam heraus, welcher Nahwert beim Lesen für mich der ideale ist.
Danach wird das richtige Glas ausgewählt. Wenn alle Daten feststehen, bespricht der Augenoptikermeister mit mir die Refraktionswerte, erläutert mir meine Sehleistung (Visus) und die Glasstärken (in Dioptrien)